Aus gegebenem Anlass wollen wir Euch heute über die atypische Weidemyopathie berichten. Leider mussten wir in der Vergangenheit bereits vermehrt Fälle in unserem Praxisgebiet verzeichnen.
🐴 DIE ATYPISCHE WEIDEMYOPATHIE:
Die Aufnahme verschiedenster Pflanzenteile des Ahorns (insbesondere Bergahorn) 🍁 kann schwerwiegende Folgen haben. Ahorn enthält einen Giftstoff für Muskelzellen - das sogenannte Hypoglycin A. Vor allem im Herbst, wenn die Weiden kaum mehr Bewuchs aufweisen und die Bäume Blätter und Samen abwerfen, kann es zur Aufnahme von Bestandteilen des Ahorns kommen. Besonders junge Pferde sind gefährdet, da sie in der Nahrungsaufnahme noch unerfahren sind.
🐴 SYMPTOME UND BEHANDLUNG:
Charakteristische Symptome der Krankheit: Plötzliche Schweißausbrüche, Apathie, Steifheit, Schwäche, Muskelzittern und erhöhte Atem- und Herzfrequenz und ggf. Festliegen. Ein weiteres Indiz ist die rötliche bzw. bräunliche Verfärbung des Harns. Diese kommt durch den Muskelfarbstoff Myoglobin zustande. Es besteht die Gefahr, dass diese Symptome mit denen einer Kolik verwechselt werden. Für den Giftstoff Hypoglycin A gibt es leider kein Gegengift. Die Behandlung kann ausschließlich symptomatisch erfolgen - 75 % der Fälle verlaufen tödlich.
🐴 VORSORGE UND SCHUTZMASSNAHMEN:
Um Dein Pferd vor dieser Erkrankung bestmöglichst zu schützen, empfehlen wir folgende Punkte zu beachten:
- 👉 VERMEIDUNG VON AHORNBÄUMEN 🌳❌:
Weiden mit Baumbestand (v. a. jegliche Art des Ahornbaumes) unbedingt meiden! - 👉 ZEITLICHE BEGRENZUNG DES WEIDEGANGS IM HERBST 🌙:
Den Weidegang im Herbst (nach den ersten Nachtfrösten) zeitlich zu begrenzen und vor allem Jungtiere nachts aufzustallen. - 👉 FÜTTERUNG IN GUTER QUALITÄT 🌾🥕:
Den Pferden ausreichend Futter in guter Qualität zur Verfügung stellen (Heu, Kraft- und Mineralfutter). - 👉 TROCKENER UNTERSTAND AUF DER WEIDE ☂️:
Einen trockenen Unterstand auf der Weide einzurichten.